„Fünf Tage nach dem Abi stand ich zur Lehre in der Küche im Vier Jahreszeiten in Hamburg“
berichtet von Dr. Oliver Greuling
Mit diesem Satz begann Leander Fuchs seinen Vortrag zu seinem Werdegang seit dem Abitur im Corona-Jahr 2020. Er holte mit seiner zugewandten und offenen Art die Anwesenden aus allen Eingangsklassen ab, die sich ganz auf Leander einließen. In loser Folge referieren Ehemalige des Internationalen Zugs am Wirtschaftsgymnasium über ihre Ausbildungsstationen seit dem Abgang als Abiturienten. Am Rutenfreitag, 25. Juli 2025, konnte mit Leander Fuchs ein Ehemaliger gewonnen werden, der nach einer Lehre den akademischen Weg einschlug.

Leander hatte sich bereits früh dafür entschieden, nach dem Abitur in jedem Fall etwas Handwerkliches zu erlernen. Da ihm Kochen viel bedeutet, lag es nahe, eine entsprechende Lehre zu starten. Es zog ihn nach Hamburg in das renommierte Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten. Das Hotel gehört zur französischen Accor-Gruppe und zählt mit seinen Restaurants zur Spitzenklasse. Die Ausbildung zum ‚Commis de Cuisine‘ beschrieb Leander kurzweilig und spannend mit anschaulichen Bildern und vielen Anekdoten.
Die Hierarchie in der Küche der Spitzengastronomie sei zwar streng und fast schon militärisch organisiert. Das sei aber notwendig mit Blick auf die Ansprüche der Gäste, die jeweils auf den Punkt genau zubereitet die Gänge ihrer Menüs serviert bekommen. Daneben sei die Schulung des eigenen Geschmacks- und Geruchssinns zentral in der Ausbildung in Hamburg gewesen. Nach Abschluss der Lehre arbeitete er für eine Saison als ausgelernter Koch in einem Restaurant in Gstaad, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Und nach einem Jahr Auszeit, die Leander mit Reisen nach Ländern in Südamerika verbrachte, studiert er inzwischen an der Dualen Hochschule in Heilbronn im Studiengang Food Management. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG, die zur Schweizer Coop-Gruppe zählt.

Leander beantwortete vorab gesammelte und ihm zugestellte Fragen geradezu charmant, welche die Schul- und Ausbildungszeit, aber auch den privaten Bereich betrafen. So würde er für sein erstes Date nichts vorher Festgelegtes kochen wollen, sondern mit der Person zusammen die Zutaten einkaufen und daraus etwas kreieren. Als sein Leibgericht und inspirierendes Vorbild fürs Kochen gab Leander die Dampfnudeln mit Vanillesoße von seiner Oma an. Die Frage nach den Namen der interessantesten Promis wollte er dagegen nicht beantworten, denn Diskretion sei in guten Häusern gerade von Berühmtheiten sehr hoch geschätzt.
Das kooperative Studium an der DHBW und die Ausbildung in den Betrieben der Transgourmet bezeichnete Leander als ideal. So würde im Betrieb der Transgourmet Nachhaltigkeit schon eine große Rolle spielen, was ihn sehr anspricht. Die DHBW Heilbronn verfügt über einen hochmodernen und ansprechenden Campus, welcher großzügig durch eine private Stiftung finanziert und gefördert wird. Zudem sei die Stadt Heilbronn mit dem Aufbau zum deutschlandweit relevanten KI-Standort eine moderne, regelrecht pulsierende und damit besonders lebenswerte Stadt.
Leander schloss seinen Vortrag mit dem Hinweis, welchen Vorteil das WG-Abi mit sich brächte, da er die Kenntnisse im Studium nun gut gebrauchen könnte, während Mitstudierende ohne wirtschaftlichen Hintergrund sich schwertäten.